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PCO-Diät: Schritt für Schritt zum Wohlfühlgewicht trotz PCO-Syndrom

Das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCO) betrifft viele Frauen im gebärfähigen Alter – oft begleitet von Zyklusstörungen, hormonellen Ungleichgewichten und unerfülltem Kinderwunsch. Gerade das Abnehmen fällt Betroffenen schwer, da der Stoffwechsel oft verlangsamt und der Hormonhaushalt gestört ist.

Die gute Nachricht: Eine ausgewogene Ernährung kann nicht nur das Gewicht positiv beeinflussen, sondern auch zur Verbesserung der Fruchtbarkeit beitragen. Die sogenannte PCO-Diät unterstützt dich Schritt für Schritt auf dem Weg zu mehr Balance – körperlich wie hormonell.

 

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Schwierigkeiten beim Abnehmen bei PCO

Bei PCO ist häufig die Zuckerverwertung im Sinne einer Insulinresistenz gestört. Das führt dazu, dass der Körper mehr Insulin produziert, was wiederum die Einlagerung von Fett – insbesondere am Bauch – begünstigt. Gleichzeitig wird vermehrt das weibliche Östrogen in männliche Androgene umgewandelt, was den Zyklus aus dem Gleichgewicht bringen kann.

Bereits ein moderater Gewichtsverlust von 5–10 % kann helfen, Zyklus und Eisprung wieder in Gang zu bringen. Das verbessert nicht nur das allgemeine Wohlbefinden, sondern kann auch die Chancen auf eine Schwangerschaft deutlich erhöhen.

 

Warum Disziplin nicht alles ist – und was wirklich zählt

Viele Frauen mit PCO fühlen sich, als müssten sie sich ständig zusammenreißen: kein Zucker, keine Ausnahmen, kein Spielraum. Doch nachhaltige Veränderungen gelingen nicht durch eiserne Disziplin, sondern durch realistische Ziele und Selbstfürsorge.

Die PCO-Diät ist keine starre Diät, sondern ein Lebensstil. Sie gibt dir Werkzeuge an die Hand, mit denen du bewusste Entscheidungen treffen kannst – ohne Schuldgefühle. Perfektion ist nicht nötig. Was zählt, ist die Richtung – nicht die Geschwindigkeit. Jeder kleine Schritt, jede gesunde Mahlzeit, jede Bewegungseinheit bringt dich deinem Ziel näher: hormonelle Balance, ein stabiles Körpergefühl und vielleicht auch die Erfüllung deines Kinderwunsches.

 

 

Arztzitat - Dr. Mathias Brunbauer

Dr. Mathias Brunbauer | Ärztlicher Leiter | FA für Gynäkologie und Geburtshilfe | IVF-Spezialist

„Schon kleine Veränderungen im Alltag können große hormonelle Effekte erzielen – Schritt für Schritt Richtung Wohlbefinden.“ 

 

Die wichtigsten Prinzipien der PCO-Diät

Die PCO-Diät basiert auf Regelmäßigkeit, Ausgewogenheit und bewusstem Genuss. Statt zu hungern, isst du drei ausgewogene Hauptmahlzeiten oder fünf kleinere Portionen – je nachdem, was besser zu deinem Alltag passt. Für viele Frauen ist das der erste Schritt, um wieder mehr Kontrolle über den eigenen Körper zu gewinnen.

Ergänzend zeigen neue Studien, dass eine kohlenhydratreduzierte oder ketogene Ernährung bei manchen PCO-Betroffenen zu einer deutlichen Senkung von Insulin, LH und Testosteron führen kann. Besonders bei starkem Übergewicht kann sie phasenweise hilfreich sein – immer abgestimmt auf die individuelle Stoffwechsellage.

 

Das Tellerprinzip bei PCOS

Telleranteil Lebensmittelgruppe Beispiele
50 % Gemüse & Rohkost Brokkoli, Zucchini, Karotten, Salate
30 % Eiweißquellen Fisch, Eier, Hülsenfrüchte, Joghurt
20 % Ballaststoffreiche Kohlenhydrate Hirse, Naturreis, Vollkornnudeln

Zusätzlich wichtig:

  • Hochwertige Pflanzenöle (z. B. Lein-, Raps-, Walnussöl)
  • Frisch kochen statt Fertiggerichte
  • Süßes nur in kleinen Mengen – direkt nach der Mahlzeit

 

So sieht ein PCO-freundlicher Tag aus

Ein Tag nach dem PCO-Diät-Prinzip beginnt mit einem ballaststoffreichen Frühstück: Müsli ohne Zuckerzusatz, Joghurt und frische Beeren. Mittags folgt ein proteinreicher Lunch, z. B. Fisolensalat mit Ei und Knäckebrot.

Am Abend sind warme, sättigende Gerichte ideal – etwa gebratene Champignons auf Vollkorntoast oder ein gedünstetes Lachsfilet mit Gemüse.

 

Kleine Veränderungen mit großer Wirkung

Der Schlüssel zur nachhaltigen Veränderung liegt nicht im Verzicht, sondern in der Umstellung von Gewohnheiten. Es geht darum, neue Denkweisen zu entwickeln – zum Beispiel:

  • Statt „Ich esse nie mehr Süßes“ → „Ich genieße bewusst eine kleine Portion.“
  • Statt „Ich darf nichts mehr essen“ → „Ich wähle hochwertige Lebensmittel mit Genuss.“
  • Statt „Ich beginne morgen“ → „Ich starte heute – mit einem Schritt.“

Diese Haltung hilft nicht nur beim Abnehmen, sondern auch beim Loslassen von Schuldgefühlen.

 

Die PCO-Diät auf einen Blick

Lebensmittelbeispiele Empfehlung pro Tag
Gemüse, Kartoffeln, Salate, Rohkost 7–10 Portionen täglich
Vollkornprodukte, Fisch, Milchprodukte 3–4 Portionen täglich
Süßes, Wurstwaren, Frittiertes max. 1 Portion vor 17 Uhr

 

Stressreduktion: Der unterschätzte Erfolgsfaktor

Chronischer Stress ist einer der größten Hormonkiller. Er erhöht das Cortisollevel, begünstigt Fettansammlungen und triggert Heißhunger – besonders auf Zucker und Fett. Gleichzeitig kann Stress den Zyklus blockieren und den Kinderwunsch erschweren.

Studien belegen: Achtsamkeit, Yoga und Atemübungen senken nicht nur das Stresslevel, sondern wirken auch direkt auf hormonelle Marker wie LH oder Testosteron. Auch Entspannungsformen wie Akupressur, Meditation oder Waldbaden können gezielt gegen hormonelle Dysbalancen wirken – ein oft unterschätzter Baustein im Behandlungskonzept.

 

Bewegung als Schlüssel zur Hormonbalance

Bewegung verbessert die Insulinempfindlichkeit, regt die Fettverbrennung an und reduziert das hormonaktive Bauchfett. Schon moderate Aktivität kann die Hormonlage verbessern und die Fruchtbarkeit fördern.

Aktuelle Empfehlungen zeigen, dass mindestens 120 Minuten Bewegung pro Woche ideal sind – mit einer Mischung aus:

  • Ausdauer (Gehen, Radfahren, Schwimmen)
  • Krafttraining (Muskelaufbau verbessert die Glukoseverwertung)
  • Ergänzend: Yoga oder Pilates zur Stressreduktion und Zyklusregulation

 

Diese Nährstoffe solltest du bei PCO im Blick behalten

Ein ausgewogener Mikronährstoffhaushalt unterstützt den Zyklus, die Eizellreifung und die hormonelle Balance. Besonders bei Kinderwunsch lohnt es sich, auf folgende Nährstoffe zu achten:

Nährstoff Wichtig für Gute Quellen
Magnesium Stressreduktion, Nervenfunktion Mandeln, Spinat, Naturreis
Vitamin B1 Energie & Stoffwechsel Haferflocken, Hülsenfrüchte, Walnüsse
Vitamin B6 Hormonbalance, Progesteronbildung Brokkoli, Geflügel, Avocado
Eisen Zyklus, Blutbildung, Sauerstofftransport Hirse, Fleisch, Kürbiskerne, Kichererbsen
Omega-3-Fettsäuren Entzündungshemmung, hormonelle Stabilität Lachs, Walnussöl, Chiasamen, Leinsamen
Vitamin D Zyklus, Stimmung, Immunabwehr, Zyklus, Schwangerschaftsrate Sonne, Eigelb, fetter Fisch, Supplemente bei Mangel

 

PCO und Schwangerschaft: Chancen & Besonderheiten

Auch mit PCO ist eine Schwangerschaft möglich – viele Frauen erleben nach einer Ernährungsumstellung wieder regelmäßige Eisprünge. Die PCO-Diät verbessert Zyklus, Hormonlage und Gebärmutterschleimhaut – zentrale Faktoren für die natürliche Empfängnis.

Kommt es zur Schwangerschaft, ist die ärztliche Begleitung besonders wichtig. PCO kann das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes oder Bluthochdruck leicht erhöhen. Umso wichtiger ist eine stabile Stoffwechsellage – und eine erfahrene Betreuung.

 

PCO & Schwangerschaft

 

Häufig gestellte Fragen 

Frisches Gemüse, Vollkorn, Eiweißquellen, gesunde Öle und fruchtzuckerarmes Obst.

Drei Hauptmahlzeiten oder fünf kleinere Portionen – je nach persönlichem Rhythmus.

Ausdauer (Gehen, Schwimmen), Krafttraining & entspannende Einheiten wie Yoga oder Pilates. 

Grundsätzlich sind alle Sportarten erlaubt, die du regelmäßig und mit Freude durchführst. Besonders hilfreich sind: 

  • sanfte Ausdauerformen zur Fettverbrennung 

  • Krafttraining zur Verbesserung der Insulinsensitivität 

  • entspannende Aktivitäten gegen Cortisol (z. B. Yoga, Tai Chi) 

→ Ein BMI zwischen 18,5 und 24,9 gilt als Normalgewicht. Bei PCO ist bereits eine Gewichtsreduktion von5–10 % hilfreich, um hormonelle Verbesserungen und eine Zyklusregulierung zu erzielen – unabhängig vom Startgewicht.

Stress ist kein direkter Auslöser, kann aber bestehende Symptome deutlich verstärken. Chronischer Stress erhöht das Cortisol, fördert Bauchfett, stört den Zyklus und beeinflusst die Insulinresistenz negativ – ein wichtiger Aspekt bei PCO.

Zyklus wird regelmäßiger, Hautbild besser, weniger Heißhunger, stabileres Gewicht – manchmal auch ein spontaner Eisprung.

„PCO-like“ bezeichnet das polyzystische Ovar als Ultraschall-Befund – ohne zwingend klinische Beschwerden. Von „PCOS“ (Polyzystisches Ovarialsyndrom) spricht man, wenn zusätzlich hormonelle Symptome (z. B. erhöhte Androgene, Zyklusstörungen) und/oder Stoffwechselauffälligkeiten vorliegen.

Wir sind für Sie da.

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